Eltern, Lehrer/innen und die Mitarbeiter/innen der OGS haben in verschiedenen Diskussionen und im Rahmen einer pädagogischen Konferenz ein Konzept zum Thema Hausaufgaben erarbeitet. Es wird im Rahmen des Schulprogramms festgehalten und enthält ausführliche Hinweise für Lehrer/innen, OGS-Mitarbeiter/innen und Eltern.
„Hausaufgaben sind Aufgaben für Kinder„
Sie lernen dabei, selbständig zu arbeiten, zu üben oder sich auf den Unterricht vorzubereiten. Viele Eltern wollen ihren Kindern bei den Hausaufgaben helfen. Das ist verständlich, erschwert es dem Kind möglicherweise aber, selbstständig zu werden. Hinzu kommt, dass die Lehrkraft den Eindruck gewinnt, die Kinder könnten etwas allein, was sie in Wirklichkeit nur mit Hilfe der Eltern geschafft haben. Das kann sich zum Nachteil der Kinder auswirken. Die Zeit für die Hausaufgaben in den Klassen 1 und 2 sollte 30 Minuten, in den Klassen 3 und 4 eine Stunde nicht übersteigen, es sei denn, die Kinder sind von einer besonders anregenden Aufgabe so gefangen, dass sie aus eigenem Antrieb noch weiter daran arbeiten wollen. Nicht immer ergibt sich aus dem Unterricht eine sinnvolle Hausaufgabe. Dann haben die Kinder keine Aufgaben zu erledigen.“
Um diese Vorgaben zu erreichen, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Elternhaus, Schule und OGS nötig. Wie jede dieser drei Gruppen zum Gelingen beitragen kann, ist im folgenden Konzept festgehalten:
Es ist grundsätzlich eine wichtige Aufgabe der Eltern ein Interesse für die schulische Arbeit ihres Kindes zu zeigen und ihm Aufmerksamkeit zu schenken, wenn es von der Schule erzählt. Es ist auch nötig, regelmäßig in die Schulhefte und die Hausaufgaben-/Mitteilungsmappe zu sehen.
– Die Kinder müssen zu Hause einen ruhigen Arbeitsplatz ohne laufenden Fernseher im Raum haben.
– Die Kinder sollen immer etwa zur gleichen Zeit ihre Hausaufgaben machen (z.B. nach dem Essen).
– Hausaufgaben sollen selbstständig gemacht werden. Zu Hause können Eltern beispielsweise beim Lesen im Wörterbuch, Einmaleins-Lernen, Lesen oder Auswendiglernen helfen.
– Wenn Kinder regelmäßig länger als eine halbe Std. (1., 2. Schuljahr) oder ganze Stunde. (3., 4. Schuljahr) für die Hausaufgaben benötigen, müssen die Eltern eine Rückmeldung an die Lehrer/in geben (z.B. ins Heft schreiben oder einen Rückmeldebogen benutzen. Bitte nicht Hausaufgaben unter Druck oder Tränen machen!
– Die Eltern müssen kontrollieren, ob die Hausaufgaben vollständig und sauber gemacht wurden.
– Eltern sollen nicht den Inhalt von Hausaufgaben verbessern. Der/die Lehrer/in kann sonst nicht feststellen, wo das Kind noch Hilfe braucht oder überfordert ist.
– Bei besonderen Ereignissen (z.B. bei einem Arztbesuch) schreiben die Eltern eine kleine Notiz ins Heft. Fehlende oder nicht ordentliche Hausaufgaben müssen nachgeholt werden.
– Eltern müssen regelmäßig (bestenfalls täglich) die Schultasche / die Schulsachen ihres Kindes kontrollieren.
– Eltern müssen für eine sinnvolle Freizeitgestaltung sorgen: Spielen an der frischen Luft, mit anderen Kindern treffen, Sport treiben (z.B. im Verein), Ruhezeiten zum Lesen oder Malen / Basteln, Entspannungszeiten.
– Eltern sollen regelmäßig mit ihrem Kind lesen oder ihm vorlesen. Dies kann in jeder Sprache geschehen! Büchereibesuche sind ebenfalls wichtig.
– Ganz besonders schädlich sind zu viel und unkontrolliertes Fernsehen, Spielen am Computer oder mit Spielekonsolen.
– Die Hausaufgaben werden schriftlich in einem Hausaufgabenheft oder Wochenplan festgehalten.
– Die Hausaufgaben bestehen aus Routineaufgaben oder bekannten Übungsformen, damit die Schüler/innen möglichst wenig Hilfestellung benötigen.
– Die Hausaufgaben werden gegebenenfalls nach Umfang und Schwierigkeit differenziert, um der individuellen Leistungsfähigkeit des Kindes gerecht zu werden. (regelmäßiger Austausch mit Eltern / der OGS, persönlich oder durch Rückmeldebogen)
– Bei Kindern, die Schwierigkeiten mit der Notation haben, werden die Hausaufgaben gegebenenfalls von der Lehrperson abgezeichnet.
– Die Kinder haben Zugriff auf eventuell nötige Hilfsmittel (Hundertertafel, Wörterbuch, Tausenderbuch)
– Alle Hausaufgaben werden in irgendeiner Form von der Lehrperson kontrolliert, aber nicht jede Hausaufgabe kann immer vollständig auf Richtigkeit kontrolliert werden.
– Montags bis donnerstags werden, wenn möglich bzw. sinnvoll, Hausaufgaben aufgegeben.
– Die Kinder haben Arbeitsmaterialien zur Weiterarbeit bzw. zur Übung an Tagen ohne Hausaufgaben vorliegen.
– In der Regel werden über das Wochenende keine Hausaufgaben aufgegeben.
– Es werden nach Bedarf verschiedene Übungsmaterialien für die OGS-Kinder bereitgestellt.
– Hausaufgaben werden zwischen 14.00 Uhr und 15.00 Uhr gemacht. Die Kinder, die weiterarbeiten wollen, können dies tun. Kinder, die vor 13.30 Uhr unterrichtsfrei haben, oder Kinder, die eine AG oder ein Projekt am Nachmittag haben, dürfen ihre Hausaufgaben vor dem Mittagsessen machen.
– Die Kinder jeder Gruppe werden in zwei Hausaufgabengruppen unterteilt. Jede/r Hausaufgaben-Gruppenleiter/in schickt 1-2 Kinder in die Lehrer/innengruppe. Der/die Gruppenleiter/in steht auch als Ansprechpartner/in für Lehrer, Eltern u.a. zur Verfügung.
– Kinder, die in die Lehrergruppe gehen, sollen mit entsprechender Zielsetzung geschickt werden (z.B. Einmaleins-Probleme).
– Jede/r Mitarbeiter/in in der OGS betreut immer die gleichen Kinder bei den Hausaufgaben.
– Die gegebenen Hausaufgabenzeiten sollten nicht kürzer oder länger ausfallen. Ausnahme: Trödeln, Belastbarkeit, Konzentration
– Korrigiert wird bei allen Kindern gleich. Es können aber nicht alle Aufgaben auf vollständige Richtigkeit überprüft werden. Nicht verstandene Aufgaben werden 1-2 Mal erklärt. Wenn das Kind dann nicht selbstständig arbeiten kann, wird eine Mitteilung an den/die Lehrer/in bzw. Eltern über den Rückmeldebogen gegeben. Dies geschieht immer, wenn es bei den Hausaufgaben Probleme gab.
– Die Lehrer/innen stellen den Kindern in der OGS verschiedenes Übungsmaterial bereit.